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15.08.2017

Avila - Kongreß der WBCA

Die WBCA – Weltbewegung Christlicher Arbeitnehmer – ist 50 Jahre alt und trifft sich alle vier Jahre. Dieses Jahr diskutieren Delegierte aus 42 Ländern in Avila/Spanien (Bild 1, Stadtmauer von Avila) eine Woche lang über die menschenwürdige Arbeit in der Welt. Mit Tarcisio Njue und Edith Waretu (Bild2 und Bild6,zusammen mit Andreas Holl,KAB) waren auch zwei Delegierte der CWM Kenya gekommen. Dabei wurde die Dreiermethode see-judge-act angewandt. Die Teilnehmer trafen sich in Arbeitsgruppen, unterteilt nach Sprachzugehörigkeiten, um die zuvor gehörten Themen zu vertiefen.

Einige O-Töne:

Joaquim Garcia Nieto (Bild 3) von ILO, Spanien: "Arbeit darf keine Ware sein". Eine Herausforderung ist es, dass es eine "humane und würdige Arbeit in der Welt gibt."

Der emeritierte Bischof der Arbeiterpastorale Antonio Algora (Bild 4) aus Spanien zitiert in seiner Rede vor dem Plenum Papst Franziskus.
Der Mensch der solidarisch arbeitet steht im Zentrum und ist frei. Dank der Arbeit wird das Prinzip der Schöpfung umgesetzt. Für die aktuelle Veränderung ist der Mensch der Mediator. Personen und Arbeit sind kein Konzept, die man trennen kann. Wenn man die Personen vergisst, löst sich das Konzept auf. Umgekehrt kann sich der Mensch durch die Arbeit nicht entfalten. Für die Jugend ist die Zukunft unsicher geworden. Sie betrachten sich oft nur als Zuschauer. Wir befinden uns heute in einer Welt der Ausgrenzung und der Ungleichheit. Wir haben ein System der Ausgrenzung nicht der Eingrenzung. Wir sind am Beginn einer Abfallkultur. Menschen werden weggeworfen. Menschen bleiben auf Strecke liegen.

Lola Contreras (Bild 5) führt den Verein "Asociacion Andaluza de barrios ignorados". Sie berichtet über den Teufelskreis der "vergessenen Stadtviertel " in Andalusien. Zunächst haben Männer auf dem Bau und Frauen in den Haushalten ihre Arbeit verloren. Heute ist die Arbeitslosigkeit dort bis 70%. Schattenarbeit wächst. Die Politik verschweigt diese Probleme. Häuser versinken im Abfall, Eltern verlieren ihre Hoffnung, Kinder lassen die Schulen fallen. Frauen versuchen "Antidepressiva" zu bekommen, um für die Familie zu überleben. Es entstehen Mafias, Menschen sterben früher. Es werden physische Mauern gebaut, um diese Viertel zu stigmatisieren. Der Verein will, das die Politik "den Sinn des Agierens" verändert, da die Politik nicht agiert. Es muss jedes Jahr eine Prognose gemacht werden.

Den Teilnehmern des WBCA-Kongresses ging es nicht darum, vier Jahre zu warten, bis man sich wieder trifft, sondern das die WBCA die speziellen Sorgen der Länder, der Kontinente mit einer starken Stimme permanent der Weltgemeinschaft, beispielsweise der UN, spiegelt Es muss sich unsere Gesellschaft zu einer gerechten und menschenwürdigen Arbeit ändern.