Jetzt fehlen nur noch die Bienen.
Dann kann es losgehen. Ein LKW brachte aus Chuka acht der länglichen Bienenkörbe, die zum Schutz vor Schädlingen hängend zwischen den Bäumen angebracht werden. Auch die Schutzanzüge wurden bereits anprobiert. Gemeinsam mit den katholischen Schwestern wurden für ein gutes Gelingen des Projektes gebetet.
Die kleine CWM-Basisgruppe in Kithyoko wurde von Father Gerald, der selbst eine Imkerei führt, fachlich beraten. Neben der Bekämpfung von Schädlingen ist es wichtig, dass die Bienen nicht flüchten. Das erfordert von den Imkern eine einfühlsame Arbeit mit den Tieren. Bislang konnten erst zwei Mitglieder der CWM für die Arbeit mit den Bienen gewonnen werden. Ihr Respekt vor den Tieren ist noch groß. Aber das ist normal.
Kithyoko ist ein kleiner Ort etwa 150 km nordöstlich von Nairobi. Die Distrikthauptstadt ist Kitui. In dieser sehr trockenen Gegend, in der es vor zwei Jahren das letzte Mal geregnet hat, leben 75% von Land- und Viehwirtschaft. Ebensoviele Menschen leben unterhalb der Armutsgrenze. 90% haben keinen Zugang zu sauberem Wasser. Außerhalb von Kitui gibt es keinen Strom. Die Kindersterblichkeit liegt bei 10% (bis zum 5.Lebensjahr)
Father Gerald ist überzeugt, dass die Bienenstöcke auf dem Brachland profitabel sein werden.
Honig ist 5mal teurer als Öl. Der Kilopreis liegt zwischen 6-9 $. Obwohl der Honigmarkt in Kenia seit 2007 expandiert, ist er immer noch wenig strukturiert. Händler und Imker arbeiten noch nicht effizient zusammen, sodass der Honig, der bislang aus Tansania, Ägypten und Australien importiert wird, die lokalen Märkte nur selten erreicht. Dabei gehört der afrikanische Honig mit seiner dunklen Farbe und seinem feincremigen abgerundeten Aroma zu den Premiumsorten.
Die CWM Kenya, die auch bei ihrem Besuch in Eichstätt die Bienenzucht in Triesdorf besucht hatte, schult ihre neuen Mitarbeiter nicht nur in der Bienenzucht, sondern hilft auch bei der Vermarktung auf den heimischen Kleinmärkten. Wir sind auf den ersten selbst produzierten Honig gespannt.