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02.04.2020

Kenia kämpft gegen den Virus - CWM Kenia organisiert sich in der Krise

Bislang meldet Kenia niedrige Infektionszahlen. Seit einer Woche hat die Regierung eine nächtliche Ausgangssperre und eine 1,5-Meter-Abstandsregel erlassen.

Auch wenn die afrikanischen Staaten viel Erfahrung mit Epidemien wie Ebola haben, ist

die Angst in der Bevölkerung sehr groß. Man mag sich nicht vorstellen, wenn sich der Virus in den dicht besiedelten Slums von Nairobi ausbreitet. Hier arbeiten die Menschen in prekären Verhältnissen. Wenn der Tageslohn ausbleibt, kann die Grundversorgung für die

Familie und die Bezahlung der Miete nicht erbracht werden. Für Kenia, die auch die Flughäfen für Ausländer gesperrt hat, bricht der Export ihre Blumen und Früchte weg. Während sich die Eliten mit Hamsterkäufen eindecken, ist das Anlegen für Vorräten für die meisten Kenianer nicht möglich.

Scolasticah Mathu aus Nairobi-Thika berichtet, dass bereits viele Kenianer in Armut auf der Suche nach dem täglichen Brot sind. Auch Edith Waretu aus Mumias, an der Grenze zu Uganda, erzählt, dass sowohl die Kirchen als auch ihre Schule geschlossen ist und ihre Schülerinnen, gehörlose Mädchen, nach Hause geschickt wurden. Der Umsatz der von ihrer Gruppe geführten kleinen Getreidemühle ist stark rückläufig und es ist unklar, wie man die Miete bezahlen soll. Douglas Mutembei, der die vielen HISA-Gruppen, die kollektiv Gelder sparen, betreut, hat Regeln aufgestellt. Die Aktivitäten sollen fortgesetzt werden, auch wenn keine Sitzungen mehr stattfinden. Nur noch einzelne Mitglieder sollen ihren Sparbeitrag in Absprache einbringen. Dabei sollen alle darauf achten, sich die Hände zu waschen. Auch soll versucht werden, genügend Desinfektionsmittel und Schutzausrüstung zu beschaffen. Es wird dringend empfohlen, bargeldlos zu bezahlen, so wie dies Domitella Mwelu aus Kangema für die gesparten Reserven im März noch gemacht hat. Wenn bei Projekten zwei oder mehr Personen benötigt werden, muss ein Verfahren angewandt werden, dass jeweils eine Person im Wechsel die Arbeit ausführt. Auch ist der Versand per Post oder mail zu priorisieren. Der Informationsaustausch soll unbedingt fortgesetzt werden. So sind die Teamleiter in den Diözesen aufgerufen, ihre Berichte entsprechend zu versenden.

Wir sind als KAB Eichstätt in ständigem Austausch mit unseren Partnern in Kenia und möchten deshalb auch über ihre Situation berichten. Wir wünschen allen, dass der Herr jedem von uns Kraft in der jetzigen Situation geben möge.