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02.04.2021

CWM Kenia feiert Internationalen Frauentag im Gebetshaus der Mujwa-Gemeinde in Gitie (unweit des Mt.Kenia)

Photo von Douglas M. Mutembei. Mitglieder der Basisgruppe von St. Monica und Gitie an der Feier zum Internationalen Frauentag 2021.

Jenerucha Kinanu Bagine, Mitglied der Ortsgruppe St.Monica, Gitie Prayer mit ihrem Enkel, Kenneth Mwiti Photo von: Lucy Kaimathiri Stanley, Vorsitzende der Ortsgruppe Gitie CWA Basgeroup

 

Der Vorsitzende der CWM Kenia, Tarcisio Njue, erinnerte an den Beginn der mehr als 100 Jahre alten Frauenbewegung und der positiven Entwicklung auch in Kenia. So wurde 2010 die Gleichstellung der Frauen in die neue kenianische Verfassung verankert. Auch darf die Nationalversammlung nicht mehr als 2/3 Mitglieder eines Geschlechtes aufweisen.

Die CWM Kenia fördert die Entwicklung der Frauen, deren Anteil mittlerweile 50,3% beträgt und deren Mitgliederanteil stärker wächst. Sind es Frauen, die sich für die Misshandlungen in den Frauengefängnissen von Murang’a, den Aufbau von Ortsgruppen u.a. durch Domitella Mwelu, der Hilfe von Flutvertriebenen in Kakagema durch Edith Wareta oder Wohltätigkeitsveranstaltungen zugunsten von Kinderheimen wie in der Ortsgruppe St.Monica in Gitie einsetzen. Fast überall in den Ortsgruppen der CWM sind es weibliche Schatzmeisterinnen, die auch in den HISA-Gruppen über die Vergabe von Kleinkrediten Sorgfalt walten lassen. Auch gilt ihr Einsatz den Schwachen der Gesellschaft, wie in der Basisgruppe Gitie  die 69-jährige Großmutter Jenerucha KInanu Bagine erzählt, die ihren Enkel Kenneth alleine groß ziehen muss.  Mit täglich 2,5 $, die sie durch Unkrautjäten oder Putzarbeiten verdient. Zu wenig zum Leben, zu wenig für das Schulgeld.  Mit einem Festgottesdienst würdigte Rev. Fr. Enrique Rituerto die Arbeit der Frauen. Er rief alle Frauen dazu auf, feierlich daran mitzuarbeiten, dass ihr Zuhause und ihre Familien zu besseren Orten werden.

 

Ein Kommentar von Andreas Holl, Diözesanvorsitzender der KAB Eichstätt

 

Ja, es hat es schon vieles getan. Das gilt für Kenia genauso wie bei uns in Deutschland und in der CWM genauso wie in der KAB. Auch wenn Gesetze die Gleichberechtigung mittlerweile festschreiben, so sieht die Praxis häufig anders aus. Und in Extremsituationen wie der Coronapandemie wächst zudem die Gewalt. Leidtragende sind zumeist Frauen und ihre Kinder.

Hatte es das kenianische Parlament vor mehr als neun Jahren versäumt, die 2/3-Vorschrift umzusetzen, heißt es in der Stellungnahme des Gerichtes, dass dies von einer gleichgültigen Haltung zeuge.  Sind es bei uns u.a. die Forderung nach gleich vielen weiblichen Parlamentsabgeordneten oder auch Frauen als Führungskräfte in Unternehmen, so wird dies ebenfalls gleichgültig missachtet. Sollen Frauen ihre Situation selbst verbessern, wie Rev. Fr. Enrique Rituerto in seiner Predigt appelliert? Oder sind nicht wir Männer angesprochen? Die CWM Kenia arbeitet derzeit an ihrer Satzungsänderung. Dabei sollen Frauen auch in Führungspositionen Verantwortung übernehmen. Derzeit endet deren Verantwortung oft auf den unteren Ebenen. Gleiches gilt leider meist auch bei uns. Das Weltnotwerk der KAB, zuständig für die Partnerprojekte, fordert eine stärkere mitverantwortliche Führungsarbeit von Frauen auf allen Ebenen. Es hat sich gezeigt, dass Organisationen zum Wohle aller erfolgreicher arbeiten, wenn Frauen und Männer gemeinsam Verantwortung tragen.

Die Wertschätzung der Frauen am 8.3., dem Internationalen Frauentag ist wichtig, er sollte aber nicht nur an einem Tag gedacht werden und er sollte auch von uns Männern eingefordert werden.